12. Januar 2013 bis 09. Februar 2013

you must appear green and shimmer between woods

Athene Galiciadis – Sublunatic, Daniel Karrer

Eröffnung: Samstag 12. Januar, 18 Uhr, Glühwein und Popcorn
Freitag 18. Januar 19 Uhr: Gespräch mit Athene Galiciadis, Daniel Karrer und Nadine Wietlisbach

Konstruktivistischer Garten des SpielsEin nachtblauer Steg führt durch den Ausstellungsraum und endet kurz vor der Wand. Die Skulptur auf Augenhöhe, weiss, handgemacht, organisch anmutend. Eine Insel der besonderen Art umgehen wir auf der linken Seite: Zwei feine Betten werden von einer exotischen Wand aus Kakteen getrennt. Wie würde sich das Dösen auf dieser Ruhestätte gestalten? Die Haare verfangen sich in den feinen und groben Stacheln der grünen Sukkulenten, während die Hände eine weitere kleine, milchweisse Skulptur ertasten. Die Trennungen und Verbindungen, die Athene Galiciadis in ihrer für den Raum entworfenen Arbeit Sublunatic schafft, sind vielschichtig: Der begehbare Holzsteg als architektonisches Element, als raumgreifende Skulptur, verbindet den Aussen- mit dem Innenraum.

Als erzählerisches Element verknüpft er einzelne Objekte, wie etwa die grossen Vasen mit ihrer eigentümlichen farbigen Glasierung oder das Ruhebett mit seiner stachligen Trennung, zu einer bühnenhaften Landschaft.
Die Künstlerin ist eine Meisterin der manuellen Ausführung in ihrer vorantastenden Ideensuche: Zwischen unterschiedlichen Medien hin und her tanzend, klärt sie Fragen zum Verhältnis von Form und Inhalt. Die Erarbeitung der Bauweise eines Elementes, wie beispielsweise jene des Steges, löst sie mit Neugierde und verspielter Findigkeit. Die Farbpallette der Künstlerin ist unverkennbar und reicht von Senf- über Ockergelb zu Veilchenblau bis Tannengrün und wiederholt sich, geschichtet oder lasierend aufgetragen, auf unterschiedlichen Flächen. Die Kompositionen von Athene Galiciadis entstehen während langer Tage in ihrem Atelier, mäandernd zwischen Aneignung und Wiederholung, Traum- und Scheinwelt.

In digitaler Georges-Braque-Manier

Mit der Tür in ein wunderliches Haus fallen – durch einen Boden, der noch dazu eine aufgefaltete Teppichtopografie bildet. Eine Vitrine, die weder geschlossen noch offen ist, woraus ein Kristall oder ein kleine Gebirgsformation ragt. Zartblaue Schwaden tauchen das Hauptmotiv in einen giftigen Nebel. Die Grenze zwischen Innenraum und natürlicher Landschaft wird, vergleichbar mit Athene Galiciadis Kompositionen, verschoben oder gänzlich aufgehoben. Surreale Bildwelten, die klare Gegenständlichkeit und abstrakte Elemente verbinden, zeigen utopische Räume und Landschaften, deren Ursprung ein Geheimnis bleibt. Der Künstler fertigt am Computer eine digitale Collage und überträgt diese Skizze in Öl auf die Leinwand. Wärend des Malprozesses wandern die mit der Digitalkamera festgehaltenen Zwischenstufen und Veräderungen ebenso in sein Archiv wie jene Bilder, die im Netz gefunden, als Ausgangslage seiner Werke funktionieren.

Athene Galiciadis (*1978) schloss 2007 das Diplôme d'arts visuels an der Ecole cantonale d'art de Lausanne, ECAL, ab. 2011 gewann sie den Prix Mobilière Young Art, den Eidg. Preis für Kunst und 2009 den Werkbeitrag des Kantons Zürich. 2012 stellte sie bei Bolte Lang in Zürich zusammen mit Claudia Comte und Melodie Mousset aus, 2011 waren ihre Arbeiten in der Gruppenausstellung Wall Floor Piece, von Bartha Garage, Basel zu sehen. Exemplarisch seien hier folgende Einzelausstellungen genannt: Formale Wiederholungen & das Ende der Welt, Garash Galeria, Mexico City und La crotte du diable, Kunsthaus Langenthal, beide im Jahr 2010. Athene Galiciadis lebt und arbeitet in Zürich.

Daniel Karrer (*1983) schloss 2010 den Master in Fine Arts an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel ab. 2011 erhielt er einen Werkbeitrag des Kunstkredits BaselStadt. Er bestritt Einzelausstellung in der Reihe CARAVAN 2012 im Aargauer Kunsthaus sowie in der Schwarzwaldallee Basel. Zuletzt waren seine Bilder in einer Ausstellung zusammen mit Fritz Bornstück bei Herrmann- Germann Contemporary in Zürich zu sehen. Er lebt und arbeitet in Basel.